Jedes Jahr am Dreikönigstag, dem 6. Januar, wird Haus und Hof mit Weihwasser und Weihrauch gesegnet
Das Fest der Heiligen Drei Könige wird an der Südtiroler Weinstraße mit einem besonderen Brauch, dem "Rachn geahn" ((Weih)räuchern gehen), gefeiert. Bereits am Vortag werden alle Vorbereitungen getroffen: Kreide, Weihrauch und Weihwasser werden in der Kirche gesegnet, ebenso wie Salz, denn es sorgt dafür, dass bei den kalten Wintertemperaturen das Weihwasser nicht zufriert. Am Abend des 5. oder am 6. Januar ziehen dann die Menschen betend mit einer Weihrauch-Pfanne durch das Haus, um Schutz für Haus und Hof für das neue Jahr zu erbitten.
An die Haustür wird mit der geweihten Kreide C-M-B - "Christus mansionem benedicat", Christus segne dieses Haus - und die neue Jahreszahl geschrieben. Im Volksmund werden die Buchstaben oft auch mit Caspar, Melchior, Balthasar übersetzt. Aber was hat es mit den Heiligen Drei Königen auf sich, die dem Stern bis nach Betlehem folgten? Einst als Magier und Sterndeuter beschrieben, wurden die Männer aus dem Morgenland erst ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. als "Könige" bezeichnet. Etwa drei Jahrhunderte später erhielten sie dann ihre heute gebräuchlichen Namen.
Als Dreigespann galten und gelten die Heiligen Drei Könige als Symbole der drei Lebensphasen - Kindheit und Jugend, Erwachsenenleben und Alter -, der drei Erdteile zu Zeiten des griechischen Geographen Herodots - Europa, Asien und Libyen (Afrika) - und der drei Gaben, die sie dem Jesuskind brachten - Gold, eines der wertvollsten Materialien der Welt, Weihrauch, ein Geschenk für einen König, und Myrrhe, ein Harz, das im Altertum große medizinische Bedeutung hatte. Übrigens: Auch die Sternsinger ziehen an diesem Tag für einen guten Zweck von Haus zu Haus.
Änderung/Korrektur vorschlagen