Dort wo sich heute der allseits beliebte Kalterer See befindet, soll früher eine schöne Stadt gestanden haben
Auch zur Entstehung des wärmsten Badesees des Alpenraumes gibt es eine eigene Sage. Etwas abseits einer zauberhaften Stadt stand ein einzelnes Haus auf einer Anhöhe. Die Stadtbewohner waren reich und hochmütig, in dem Haus aber wohnte eine bitterarme Familie. Da begab es sich, dass Christus mit seinen Jüngern vorbeikam. Er machte bei dem alleinstehenden Haus halt und bat um Speis und Trank. Der Hausvater hatte aber nichts im Haus und brachte einen Krug voll mit frischem Wasser, um wenigstens den Durst der Gäste zu löschen.
Als Petrus sich dann in die Stadt aufmachte, um auch etwas zu essen zu erbitten, wurde er überall abgewiesen. Jesus war erzürnt über den Geiz der Stadtbewohner und schüttete den Krug voll Wasser aus dem Fenster. Wasser trat nun aus der Erde und bedeckte in kurzer Zeit das gesamte Gebiet. Das Haus und die fromme Familie aber blieben verschont, und der Mann konnte nun im entstandenen Kalterer See fischen. Das Haus steht immer noch an derselben Stelle, es trägt den Namen "Klughammer" (heute eine Fraktion von Pfatten am östlichen Ufer des Kalterer Sees).
frei nach "Südtiroler Sagen"
von Bruno Mahlknecht (Verlag Athesia)
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