Karl Felderer aus Margreid an der Weinstraße verfasste das Südtiroler Heimatlied “Wohl ist die Welt so groß und weit”
"Wohl ist die Welt so groß und weit und voller Sonnenschein,
das allerschönste Stück davon ist doch die Heimat mein.
Dort wo aus schmaler Felsenkluft der Eisack springt heraus,
von Sigmundskron der Etsch entlang bis zur Salurner Klaus..."
Die erste Strophe des Bozner Bergsteigermarsches beschreibt das herrliche Stückchen Land, das der Süden Südtirols zwischen Bozen und Salurn darstellt. Getextet und komponiert wurde das Lied von Karl Felderer (1895 - 1989) aus Margreid. Zwei Jahre lang lebte er in der dortigen Grafengasse, bevor die Familie nach Bozen zog. Schon in seiner Kindheit wanderte er gerne mit seinem Vater durch die Südtiroler Berge und lernte so die Schönheit seiner Heimat kennen und lieben. Diese Leidenschaft zog sich durch sein gesamtes Leben und spiegelt sich in seinem Lied wieder.
Karl Felderer diente er als österreichischer Soldat im 1. Weltkrieg und gründete dann eine Familie. Die bewegte Geschichte Südtirols zwischen den beiden Weltkriegen und der Italianisierung prägte sein Leben. 1926, nach einem Ausflug zum Rittner Horn oberhalb von Bozen, saß Karl Felderer mit seinen Kameraden am Stammtisch: An jenem Tag entstand die ursprüngliche Fassung von "Wohl ist die Welt so groß und weit". Eine Melodie dazu wollte er später ausarbeiten. Damals ließ sich niemand erträumen, dass dieses Lied den gesamten deutschsprachigen Raum erobern würde.
Obwohl er in seinem Leben verschiedenen Berufen nachging, darunter Lehrling in einer Lodenfabrik, Leiter einer Gemischtwaren- und Gewürzhandlung in Bozen zusammen mit seiner Frau, danach Fotograf und Besitzer des "Berghauses Felderer" in Gröden, galt seine Leidenschaft den Bergen, der Musik und den Geschichten. Ein Bildband und zwei Bücher über Südtirol, seine Eigenheiten und die schöne Landschaft gehören neben dem berühmten Bergsteigerlied zu Karl Felderers Vermächtnis. Er verstarb am 3. März 1989 im Alter von 95 Jahren.
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