Der längste Fluss Südtirols und zweitlängste Italiens nimmt seinen Anfang in den Ötztaler Alpen oberhalb des Reschenpasses
Bildergalerie: Fluss Etsch
In einem Wald oberhalb von Reschen im Vinschgau, auf 1.550 m Meereshöhe, entspringt die Etsch. Mit 415 km ist sie der zweitlängste Fluss in Italien nach dem Po und der längste Südtirols. Sie durchfließt zuerst den Reschensee und den Haidersee, zieht durch den Vinschgau und in den Meraner Talkessel, wo sie auf die Passer trifft. Sie setzt ihren Weg bis in die Landeshauptstadt Bozen fort, wo sie dann mit dem Eisack zusammenfließt und Kurs Richtung Süden nimmt.
Ab hier galt die Etsch in früheren Zeiten als schiffbar, entlang des Flusslaufes verlief ehemals auch eine der wichtigsten Handelsstraßen, die den kühlen Norden mit dem sonnigen Süden verband. Nachdem die Etsch das Überetsch, das Südtiroler Unterland und schließlich das südlichste Dorf der Region, Salurn, passiert hat, fließt sie bis nach Verona und dann dahin, wo viele Südtiroler ihren Urlaub am Meer verbringen: in die Adria, wo sie das Po-Delta nach Norden begrenzt.
Die Wassergüte der Etsch variiert zwischen Klasse 1 (Haidersee bis Glurns) und 3 (vor Meran). Ab 1869 wurde die Etsch nach und nach begradigt, was in den letzten Jahren schrittweise rückgängig gemacht wurde. Die Risiken von Hochwasser veranlassten in den 1950 Jahren den Bau eines 10 km langen Tunnels im südlichen Trentino, des Etsch-Gardasee-Tunnels, der geöffnet werden kann um Wasser von der Etsch in den Gardasee zu leiten. Übrigens: Von Reschen bis Verona folgt der Etsch-Radweg großteils dem Flusslauf. Die Tour kann aufgeteilt werden, da der Radweg durch zahlreiche Orte mit Zuganbindung führt. Auch verschiedene Komponisten hat er inspiriert, z.B. Felice Carena zum Konzertwalzer “Geheimnisse der Etsch” (1932).
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