Das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen erzählt vom “Mann vom Hauslabjoch”, von seiner Lebensweise und seinen Todesumständen
Bildergalerie: Ötzi, die Gletschermumie
Der Körper von Ötzi, dem weltweit berühmten Mann aus dem Eis, harrte rund 5.300 Jahre im ewigen Eis des Tisenjoches in den Ötztaler Alpen aus, einem 3.208 m hohen Übergang zwischen dem Schnalstal und dem Ötztal, bevor er am 19. September 1991 zufällig entdeckt wurde. Anhand der Radiokarbonmethode wurde geschätzt, dass er um 3340 v. Chr., also in der Jungsteinzeit, lebte und zum Zeitpunkt seines Todes durch einen Pfeil etwa 46 Jahre alt war und Schuhgröße 38 trug.
“Frozen Fritz”, wie ihn heute die englischsprachigen Besucher nennen, ist die am besten erhaltene und natürlich konservierte Mumie seiner Zeit. Die weltweit älteste Mumie hingegen - von einem Menschen einbalsamiert - ist ein Kind, dessen Alter auf 7.050 Jahre geschätzt wird und in der Atacama-Wüste gefunden wurde. Zurück zu Ötzi: Nachdem Helmut und Erika Simon aus Nürnberg 1991 Ötzis sterbliche Überreste fanden, mussten Vermessungen durchgeführt werden, um die Fundstelle genau zu bestimmen. Österreich und Italien erhoben Anspruch auf die Gletschermumie.
Nachdem sich herausstellte, dass Ötzi 92,55 m weit hinter der italienischen Grenze lag, wurden in Bozen zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Experten aus aller Welt begutachteten Gewebe, Knochen und Organe, um Ötzis Gesundheitszustand zu bestimmen, weiters seine Ausrüstung und Tätowierungen. 2001 wurde die Todesursache bestimmt: Der Mann aus dem Eis starb an einer Pfeilschussverletzung. Seit 1998 hat Ötzi nun im Südtiroler Archäologiemuseum seinen Platz gefunden. Jeder Besucher kann einen Blick in die eigens für ihn errichtete Kühlkammer werfen, in der die Bedingungen des Gletschereises hergestellt werden, die ihn so lange Zeit konservierten.
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