Die Arbeit des Weinbauern beginnt im Januar mit dem Rebschnitt und endet mit der Lagerung der Trauben im Spätherbst
Bildergalerie: Das Weinjahr
Winter - Januar bis März:
Im Januar beginnt das Arbeitsjahr des Weinbauern mit dem Rebschnitt, bei dem das einjährige Holz bis auf wenige Ruten weggeschnitten und "gefirmt" wird, d.h. von überschüssigen Trieben befreit. Im Februar und März, wenn an der Weinstraße eine durchschnittliche Temperatur von 8° C herrscht, werden diese verbleibenden Ruten beim "Binden" an den Drähten befestigt. Vorher wird noch alles Notwendige im Weinberg, wie Drähte und Pfosten, kontrolliert und repariert. In den Kellereien wird mit Januar bereits der erste Neuwein abgefüllt.
Frühling - April bis Juni:
Im April, wenn eine Durchschnittstemperatur von 12° C herrscht, "weinen" die Reben: Bei diesem natürlichen Vorgang wird das Wasser von den Wurzeln zur Schnittstelle getrieben und kommt dort als Tropfen zum Vorschein. Im Mai und Juni - jeden Monat wird es um durchschnittlich 5° C wärmer - wachsen die frischen Triebe und müssen nun durch entsprechende Pflegemaßnahmen vor dem Falschen Mehltau geschützt werden, eine in ganz Europa gefürchtete Pflanzenkrankheit. In den Kellereien werden im Juni die meisten Weine vom Vorjahr abgefüllt, denn die Vollreife ist erreicht.
Sommer - Juli bis September:
Im Juni und Juli, bei durchschnittlich 23° C, wird die Laubarbeit verrichtet, und überflüssige Blätter weggenommen, um die Trauben besser reifen zu lassen. Im August werden die überschüssigen Trauben entfernt, damit auf jedem Trieb nur noch eine Traube hängen bleibt, eine Voraussetzung für den Qualitätswein. Hagel kann jetzt das gesamte Werk zerstören. Die Ernte beginnt mit den weißen Rebsorten in den tiefen Lagen Anfang September und dauert bis Mitte Oktober in Lagen über 500 m ü.d.M. Die Rebe ruht sich nun bis zum Vegetationsbeginn im März aus...
Herbst - Oktober bis Dezember:
Im Oktober werden die voll ausgereiften Trauben in 2-3 Gängen ausgelesen, um möglichst Qualitätsweine zu erzeugen. Mit 4.250 ha Rebfläche repräsentiert die Südtiroler Weinstraße nämlich 84% der Südtiroler Weinberge. Die Arbeit im Spätherbst findet dann vor allem innen statt: Im November wird der Wein in den Kellereien nach 6 bis 10 Tagen Gärzeit von der Trester (Schalen, Kerne, Stiele und Stängel) abgezogen und in Lagerfässer gefüllt: Aus der Trester wird Grappa gebrannt. Bis Mitte Dezember gärt der Wein in den Fässern, bevor er erstmals verkostet wird.
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