Die Trauben, aus denen der Südtiroler Wein hergestellt wird, finden zwischen Nals und Salurn ideale Wachstumsbedingungen
Gut durchlüftete Böden, ein günstiges Klima mit den Alpen als Schutz im Norden und den mediterranen Einflüssen aus dem Süden, und die tägliche harte Arbeit im Weinberg zwischen Januar und Oktober sind die Garanten für ein gutes Wachstum der kostbaren roten und weißen Trauben, aus denen der Südtiroler Wein hergestellt wird. Die Niederschlagsmengen verteilen sich auf die gesamte Weinstraße, sodass die Reben sowohl in Höhenlagen von 200 m, etwa in Salurn, als auch in 1.000 m ü.d.M. wie auf dem wenige km entfernten Fennberg gut gedeihen.
Hier, im ältesten Weinanbaugebiet des deutschsprachigen Raumes, wurden die edlen Tropfen schon von den Römern in hölzernen Behältern, die mit Eisenreifen zusammengehalten wurden, gelagert und bis an den Kaiserlichen Hof gebracht. Im Mittelalter, als auch das größte Kloster der bayerischen Geschichte, Tegernsee, seine Besitzungen und Weinberge in Kaltern hatte, befand sich der Weinbau vorwiegend in der Hand des Klerus. Damals fand er auch medizinische Anwendung: Bischöfe, Mönche und Äbte ließen den Wein bis nach Österreich und Süddeutschland liefern.
Die Geschichte des modernen Weinbaus beginnt um 1905, als es sich Kellereigenossenschaften und Weinbauern zum Ziel setzten, qualitativ hochwertiges "Rohmaterial" und entsprechend aussagekräftige Weine zu produzieren. Vernatsch und Lagrein sind zwei der autochthonen Rebsorten, die in Südtirols Süden gedeihen und einen Großteil der Rebfläche einnehmen. Weine wie der säurearme Gewürztraminer, ein Weißwein, und der rubinrote fruchtige Kalterersee Auslese haben die Namen dieser Orte - Tramin und Kaltern - weltweit berühmt gemacht.
Zuerst stand der Anbau in Form von Pergeln (Laube) im Vordergrund, denn das Rebendach bot Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung und Hagel. Mit der Veränderung der Landschaft kam die Drahtrahmenerziehung, Guyot genannt, vermehrt zum Zug: Entlang einer Zeile von Metallpfosten werden Drähte gespannt, an denen die Reben emporwachsen. Dies ermöglicht einen besseren und leichteren Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen. Im Oktober werden die roten und weißen Trauben dann geerntet, um sie in den Kellern zum berühmten Südtiroler Wein gären zu lassen...
Änderung/Korrektur vorschlagen