From Ground Zero
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Ein Filmprojekt aus Gaza: 22 Kurzfilme von palästinensischen Regisseuren für den Oscar
„From Ground Zero“ ist ein Filmprojekt, das 22 Kurzfilme umfasst, die von jungen Regisseuren aus Gaza produziert wurden. Diese Filme, die zwischen drei und sechs Minuten lang sind, wurden im Rahmen der Filmschule des palästinensischen Regisseurs Rashid Masharawi realisiert. Das Projekt entstand nach dem neuen Konflikt mit Israel, der nach den Angriffen vom 7. Oktober 2023 eskalierte. Durch verschiedene Perspektiven vermittelt es ein realistisch tragisches Bild von Gaza, in dem sich Verzweiflung und Hoffnung abwechseln.
Das Projekt hat den Charakter eines Reportagefilms und stellt eine wichtige historische und menschliche Zeugenschaft dessen dar, was in Gaza geschieht. Es zeigt das Leben in Flüchtlingslagern, die Trümmer zerstörter Gebäude sowie die Geräusche von Bombardierungen und fliegenden Flugzeugen. Die Kurzfilme haben viele gemeinsame Elemente, trotz der unterschiedlichen Geschichten. Sie zeigen Gaza, vermitteln das Leid und den Schmerz und verwenden dabei oft eine Erzählerstimme (Voice-Over).
Die Genres der Filme sind vielfältig: Fiction, Dokumentarfilm, Animation und experimentelles Kino. Ein Beispiel für letztere Kategorie ist der Einsatz von Schwarz-Weiß-Bildern und Zeichnungen in Fragments, der Geschichte eines Mädchens, das „spirituell“ nach ihrer Tanzgruppe sucht, um die Spuren einer glücklicheren Vergangenheit zu finden. In Out of Frame hingegen sind es die Malerei und Skizzen, die vor allem das Bild von Gaza in einem Kunstwerk festhalten und die Kluft zwischen der Realität und ihrer Wahrnehmung zeigen.
Obwohl es in der Qualität der Filme Unterschiede gibt, ist dies nicht das Hauptanliegen, denn alle sind durch den Drang verbunden, die Realität von Gaza zu erzählen. Man merkt dies an den hektischen Bewegungen der Kamera und an der Form, die, obwohl in einigen Fällen anspruchsvoll, nie aufdringlich wirkt.
Zu den bemerkenswerten Filmen gehören zum Beispiel No Signal, der die verzweifelten Bemühungen eines Mannes zeigt, seinen unter den Trümmern begrabenen Bruder zu retten. Der Film hat eine zerstörerische Kraft, vor allem durch seine klaustrophobische Atmosphäre, da er in einem engen Raum spielt. Auch A School Day beeindruckt mit der Geschichte von Khaled, einem Schüler, der durch Zelte, Märkte und Ruinen geht, um schließlich vor dem Grab seines während des Krieges gefallenen Lehrers zu stehen. Jeder Film in From Ground Zero hinterlässt einen bleibenden Eindruck und dient als historische, politische und vor allem menschliche Dokumentation. In gewisser Weise kann man es sogar als einen einzigen Film sehen, da alle Geräusche und Klänge des Alltags in Gaza immer wieder auftauchen und sich gegenseitig verstärken.
Trotz der extrem schwierigen Arbeitsbedingungen betonen viele der Regisseure die Vitalität der palästinensischen Kultur- und Kunstszene. Der verlorene Traum des Filmemachers Ahmed Assouna, der nun das Leben seiner Familie retten muss, wird in Sorry Cinema behandelt, während Everything is Fine von einem Stand-up-Comedian erzählt, der in einem Flüchtlingslager Trost spendet. Diese Filme zeigen sowohl einen dramatischen Bruch mit der Vergangenheit als auch einen Blick in die Zukunft.
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